dbb frauen fordern Verbesserungen der Beurteilungspraxis und der Gewaltprävention im öffentlichen Dienst

Hauptversammlung der dbb bundesfrauenvertretung
Engagierte Sachdiskussionen im Gremium der Hauptversammlung der dbb bundesfrauenvertretung.
Am 4 und 5. März 2016 tagte in Königwinter die Hauptversammlung der dbb bundesfrauenvertretung. Im Mittelpunkt standen die Themen „Ausgestaltung einer diskriminierungsfreien Beurteilungspraxis“ und „Sicherheit am Arbeitsplatz insbesondere für Frauen“. Für den VRB nahm die Frauenbeauftragte, Katja Maßenberg, an der Veranstaltung teil.

„Telearbeit und Teilzeit erschweren auch im öffentlichen Dienst noch immer das Fortkommen. Wer weniger Zeit im Büro verbringt, leistet entsprechend weniger. Dieser Mythos hält sich hartnäckig und wird den Betroffenen mit schlechten dienstlichen Beurteilungen quittiert. Wir müssen endlich zu leistungsgerechten Beurteilungen kommen, die frei sind von geschlechterdiskriminierenden Beurteilungskriterien“, machte die Vorsitzende der dbb bundesfrauenvertretung, Helene Wildfeuer, deutlich.

„Von der Bundesregierung werden Eltern- und Pflegezeiten, Teilzeittätigkeit und Telearbeit als Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie stark beworben und von Müttern dankbar angenommen. Dass ihnen daraus ein Nachteil fürs berufliche Fortkommen entsteht, kann nicht im Sinne des Gesetzgebers sein“, stellte Wildfeuer heraus. Vor allem in veralteten Beurteilungskriterien und in der Voreingenommenheit der Beurteilenden sieht Helene Wildfeuer das Problem begründet. „In dieser Sache erwarten wir einen dezidierten Hinweis im Gutachten zum Zweiten Bundesgleichstellungsbericht der Bundesregierung und entsprechende Handlungsempfehlungen“, so die Vorsitzende.

Das Gutachten der Sachverständigenkommission bildet die Grundlage für den Zweiten Gleichstellungsbericht der Bundesregierung, der 2017 veröffentlicht werden soll. Neben der wissenschaftlichen Analyse der Gleichstellung von Frauen und Männer sollen darin auch Handlungsempfehlungen für neue Impulse in der Gleichstellungspolitik formuliert werden.

Mehr Sicherheit am Arbeitsplatz insbesondere für Frauen im öffentlichen Dienst war ein weiteres Schwerpunktthema der Hauptversammlung. „Die Erfahrungen der letzten Zeit zeigen, dass vor allem weibliche Beschäftigte besser vor aggressivem Verhalten geschützt werden müssen. Sei es bei der Polizei, in den Arbeitsagenturen oder Flüchtlingsaufnahmestellen – um einen gewaltfreien, sicheren Raum für Frauen zu schaffen, brauchen wir eine starke Vertrauenskultur. Gemeldete Vorfälle müssen von Kolleginnen, Kollegen und Vorgesetzten sehr ernst genommen werden, auch verbale und sexistische Übergriffe“, forderte die dbb frauen-Vorsitzende. Eine bundesweite Strategie gegen Gewalt im öffentlichen Dienst, wie sie der dbb, dessen Landesbünde und Mitgliedsgewerkschaften fordern, sei daher nur zu begrüßen.

Scharf kritisierte Helene Wildfeuer zudem die noch immer bestehende Ungleichbehandlung von beamteten Müttern bei der sogenannten „Mütterrente“. „Beamtinnen, die vor 1992 Kinder zur Welt gebracht haben, sind noch immer nicht mit angestellten Müttern gleichgestellt. Hier misst der Gesetzgeber mit zweierlei Maß und schafft institutionalisierte Ungleichbehandlung. Von der Bundesregierung fordern wir hier eine schnelle Korrektur“, erklärte die Vorsitzende.

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