Für Heiko Maas ist dies ein Thema, das ihn schon länger beschäftigt. Er betonte dabei: „Die sexuelle Orientierung sollte kein Thema sein, über das man reden muss. Vielmehr interessiert uns doch beispielsweise bei Frau Duplitzer die Anzahl der Deutschen Meistertitel oder bei Herrn Hitzlsperger die Geschwindigkeit seines Schusses und die Bilder mit der Meisterschale.“ Privates dürfe bei der Beurteilung einer Person und ihrer beruflichen Leistung keine Rolle spielen. Auf dem Weg dahin sei jedoch weiterhin noch viel zu tun, so Maas weiter. Vor allem in den Köpfen sei die Gesellschaft noch nicht so weit, wie man es gern sehen würde.
Diskriminierung und Homophobie seien allerdings nicht auf den (Spitzen-)Sport begrenzt. Auch in anderen gesellschaftlichen Bereichen gelte es für Vielfalt und eine Gleichstellung einzutreten, so Maas. Man sei in vielen Bereichen zwar vorangekommen – etwa mit der Einführung der Frauenquote oder der Sukzessivadoption für gleichgeschlechtliche Paare –, aber auch noch nicht überall am Ziel.
Worauf es in allen Fällen allerdings ankommt: „Man muss sich trauen und die Klappe aufmachen. Wir wünschen uns in unserer Gesellschaft ein Klima, in dem die Menschen in der Lage sind, sich zu bekennen“, unterstrich Maas. „Die Politik versucht dabei die Grundlagen für ein tolerantes Miteinander zu schaffen und so die Bürgerinnen und Bürger zu ermuntern, Vielfalt als Chance zu sehen.“
Organisator des Diversity-Tags ist der Verein „Charta der Vielfalt“. Bereits 2013 unterzeichnete auch das Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz die „Charta der Vielfalt“ und bekennt sich damit zu einer Organisationskultur der Vielfalt – zu einem Arbeitsumfeld frei von Vorurteilen. „Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen Wertschätzung erfahren – unabhängig von Geschlecht, Nationalität, ethnischer Herkunft, Religion oder Weltanschauung, Behinderung, Alter, sexueller Orientierung und Identität“, heißt es in der Charta.
Der Vorsitzende des VRB, Matthias Stolp, zeigte sich begeistert von der Aktion: „Das BMJV setzt sich für eine vorurteilsfreie und wertschätzende Arbeitskultur ein und hat mit dieser interessanten Veranstaltung am Diversity-Tag über seinen Zuständigkeitsbereich hinaus ein tolles Zeichen für Vielfalt gesetzt!“
Quelle: BMJV
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